Olditraum für Bulldog Bastler

5. großes Oldtimer- und Schleppertreffen

(fsch/DS) Nostalgie pur, erfuhr der Sonntagsausflügler in Unteröwisheim, obwohl die Anfahrt einer Odysee durch den vorderen Kraichgau glich. Die Freunde des jüngeren Altertums wurden üppig entschädigt. Auf einem weitläufigen Gelände zeigten die „Schlepperfreunde Kraichtal e.V.“ Fahrzeuge und Gerätschaften, mit denen sich ihre Vorfahren mobilisierten und für das tägliche Brot sorgten.

Vom Fahrrad, Opas robustem NSU Quickly, der Seitenwagen-Schönheit von BMW, über Oldtimer PKW´s vom Gogomobil, DKW, Audi, VW-Käfer, Citroen CS 19 u.a. bis zum 300er Mercedes und vor allem Hunderten Schlepper aller Art und Marken, verschiedene mit Anbaugeräten zum Kartoffel stecken, häufeln, Heuwenden hatte der kleine aber umtriebige Verein eine der bestbesuchten Ausstellungen mit mehr als 300 Exponaten zusammengestellt. Besonderheiten waren die vielen Standmotoren welche in Aktion verschiedene ursprünglich handgetrieben Maschinen angetrieben haben wie z.B. eine Strohpresse, Wasserpumpe, Rübenmühle usw. Besonders aufgefallen ist ein ~ 2,70 Meter breites Gefährt mit 4 Lenkrädern: ein Schmotzer Kombi Pflegeschlepper mit 20 PS - siehe Foto. Dieser konnte vom linken, dem rechten und dem mittleren Lenkrad gefahren werden, je nach Ackersituation und hinten am 4. Lenkrad wurde die Hackeinrichtung in die richtige nicht immer gerade gesäten Bahnen gelenkt.

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Der Vorsitzende Robert Mächtel und seine vielen Helfer leisteten mit der Ausstellungslogistik, mit kundigen Führern durch die Ausstellung ganze „Arbeit“. Die kulinarische Versorgung durch den Turnverein Unteröwisheim 1900 e.V. der die in langen Schlangen vor den Imbissständen bei hochsommerlicher Hitze anstehenden Besucher versorgte, leisteten fast unmenschliche Arbeit. 

Die Vorführungen wie die schweißtreibenden Erntearbeiten und Demonstrationen der Geräte und Maschinen wurden von vielen Besuchern umlagert. Da sausten die Dreschflegel auf die geschnittenen Garben, es stob die Spreu, als sie vom Korn getrennt vom Wind davongetragen wurde. Da wabernden die Transmissionsriemen, die die Welle der alten Dreschmaschine mit dem Traktor verbanden.

Zwischen den langen Reihen der Deutz, Güldner, Eicher, Hanomag, Kramer, Lanz, Fendt, Bautz und Allgeier Schlepper fanden sich immer wieder Gruppen zusammen, die über ihre Lieblingsbeschäftigung sprachen. Tipps, wie man an seltene Dichtungen, Ventile, Halterungen und Schrauben kommen konnte und Fragen ob man jemanden kenne, der sich für einen 16er oder 22er frisch restaurierten „Lanz“ interessiere verdeutlichten, dass die Veranstaltung sowohl Tausch- als auch Verkaufsbörse zugleich sein konnte. 

Einer dieser Hobbyisten erzählte, dass er überlegte sich für den Ruhestand eine Harley-Davidson zuzulegen, aber mit 2-Rädern im Gelände??? ...aus dem Motorradtraum wurde ein Eicher Schlepper, der analog des Zweirad-Amerikaners zwei Zylinder, zwei Liter Hubraum, 28 PS und ebenfalls einen guten Sound hat. 

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